45 Sekunden, um über Chinas Menschenrechtsverletzungen zu sprechen
January 24, 2024 | Welt
Die Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen sind sich praktisch einig, dass Chinas Menschenrechtsbilanz dringend genauer untersucht werden muss. „Diese Überprüfung erfolgt jedoch entlang politischer Linien – diejenigen, die enge wirtschaftliche Beziehungen zu China unterhalten, reagieren allergisch auf jede noch so milde Kritik“, sagt Peter Irwin von der Nichtregierungsorganisation Uyghur Human Rights Project (UHRP). Es gehe nicht um die Realität vor Ort in China, sondern vielmehr darum, welche Regierungen Peking dazu bringen kann, die Volksrepublik öffentlich zu unterstützen.
Dies könne auch indirekt durch Tourismus geschehen. Einige Tage vor der Anhörung veröffentlichte das Uyghur Human Rights Project einen Bericht, in dem 18 europäische Reiseunternehmen, die für Pauschalreisen nach Ostturkestan beziehungsweise Xinjiang werben, unter die Lupe genommen wurden. Darunter sind auch fünf deutsche Anbieter. „Die Reiseunternehmen bieten Touren in Xinjiang an, die direkt mit der Zerstörung des kulturellen Erbes, der Erstellung von Rassenprofilen, der Überwachung und der Internierung von Uiguren in Verbindung stehen“, kritisiert Irwin.
China fördert laut dem Bericht der NGO den Tourismus in Xinjiang, um seine Menschenrechtsverbrechen dort zu beschönigen und zu kaschieren – und westliche Touristikanbieter würden dabei helfen. „Es ist schwer zu verstehen, warum ausländische Reiseunternehmen immer noch Reisen nach Ostturkestan anbieten“, sagte Omer Kanat, Exekutivdirektor des Uyghur Human Rights Project.
„Das ist ein Schandfleck für den Ruf ihrer Marke. Die Zusammenarbeit mit einem völkermordenden Staat, die für die Durchführung dieser Reisen erforderlich ist, sollte jedes verantwortungsbewusste Unternehmen dazu veranlassen, diese Reisen sofort einzustellen“, forderte Kanat.
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